Mir aber hat Gott gezeigt, dass man keinen Menschen unheilig oder unrein nennen darf.
Apostelgeschichte 10,28
Wer seinen Horizont erweitern will, muss die Türen zu anderen durchschreiten. Petrus erging es so. Als Jude fand er sich geleitet vom Engel des Herrn plötzlich im Haus eines römischen Hauptmanns wieder. Normalerweise gilt jüdischen Menschen der Umgang mit nichtjüdischen Menschen als „unrein“. Dass Petrus nun doch beim Hauptmann Cornelius im Haus steht, liegt an dessen wahrhaft gutem Ruf: Cornelius ist ein gottesfürchtiger Mensch. Der Besuch hatte am Ende auch Petrus überwältigt.
Petrus erzählte tief berührt, was er alles mit Jesus erleben durfte und endet bei den Prophezeiungen: „Von ihm bezeugen die Propheten: Wer an den Messias glaubt, soll die Vergebung der Sünden empfangen.“ In diesem Moment ergoss sich über Juden und Nichtjuden im Haus des Cornelius die Gabe des Heiligen Geistes. Petrus schlussfolgert ganz richtig: Wer den Heiligen Geist empfängt, darf auch die Taufe empfangen.
Die Apostelgeschichte erzählt den Anfang der Kirchengeschichte. Sie erzählt, wie Menschen zusammengeführt wurden, um etwas über Jesus Christus zu erfahren und dann getauft zu werden. So erging es zuvor dem Kämmerer aus dem Morgenland und später Menschen aus Griechenland und Rom, die zur Gemeinschaft der Christen gehören wollten. Durch ihre verschiedene Prägung wurde die Gemeinschaft der Christen reicher.
Kommt uns das bekannt vor?
Die Fasch-Passion als Crossover Projekt am Sonntag Lätare (Foto) war für alle, die unsere Kirchentür durchschritten hatten, eine überraschende Bereicherung. Auch der Besuch unserer schwedischen Gäste hat jedes Mal eine ähnliche Wirkung. Sie begegneten uns mit ihrer Prägung und ihrem christlichen Selbstverständnis. Sie gewannen unsere Herzen und wir erlebten eine inspirierende Zeit des Miteinanders - alle Jahre wieder, mal in Kullavik und mal in Dresden.
Der begegnungsreiche Gottesdienst am 31. Mai zeigte deutlicher denn je: Wir sollten wieder die Türen zu anderen Menschen durchschreiten, damit uns in diesen Begegnungen Inspiration von Gott erreichen kann.
Bleiben Sie neugierig,
Ihre Pfarrerin Beatrice Rummel
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