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Seid Täter des Worts und nicht Hörer allein

Kirche in Jößnitz/Vogtland, Foto: Wolfgang Schumann
Kirche in Jößnitz/Vogtland, Foto: Wolfgang Schumann

Seid Täter des Worts und nicht Hörer allein; sonst betrügt ihr euch selbst.
Jak 1,22 - Monatsspruch für Oktober 2023

 

Sehr eindringlich war dieser Vers in einer Kirche im Vogtland, für die ich mit zuständig war, links über dem Altar zu lesen. Unser Chor hat oft zu Gottesdiensten unter diesen Worten aus dem Jakobusbrief gesungen – auch, wenn kein Festgottesdienst war.

 

So wurde Jak 1,22 in dieser fröhlichen Runde zu einem geflügelten Wort, das uns auch zur Umsetzung vieler Ideen inspirierte – oder vielleicht besser: „beflügelte“. Nicht Erwartungsdruck, sondern Lust am Ausprobieren brachte die Gemeinde dazu, über ihre Kirchenmauern hinaus ihren Glauben zu leben und zu bezeugen. Es wurde ein „Gottesdienst“ an den Menschen.

 

Das ließ sich in einem Dorf mit vielen Vereinen, die sich gegenseitig unterstützen und gemeinsame Höhenpunkte im Jahr gestalten, gut umsetzen.

 

Doch eins merke ich anhaltend: die Erwartungen an Kirche werden nicht weniger.

 

Nach einem Jahr in Dresden habe ich gelernt: In einer Stadt gibt es andere Aufgaben, die einer Kirchgemeinde vor die Füße fallen. Da schaue ich auf das Nachtcafé, das sich ab November wieder der obdachlosen Menschen annimmt. Hier steht das Tun vieler hilfsbereiter Menschen an oberster Stelle – ein „Gottesdienst“ an Menschen, die den Boden unter den Füßen verloren haben.

 

Doch auch in unseren Kirchenräumen wird vieles getan, damit unsere Zionskirchgemeinde durch die großen Fenster hindurch nach außen strahlt. Es beginnt mit dem Schaukasten, dem Gemeindeblatt in Verbindung mit der Homepage und hört beim Schrubben des Kirchenfußbodens auf. Die Räume füllen sich dann mit Blumen, Gesprächen aus Alltag und Bibel, Andacht, Gottesdienst, Musik und Liedern Gott zum Lob. Die Wege unseres Besuchsdienstes führen aus unserer Kirche zu vielen runden Geburtstagen und auch zu Kranken.

 

Immer wieder mieten sich Menschen gern in unserer Kirche ein, weil sie so freundlich und einladend ist: „Hier ist so eine schöne Atmosphäre - vor allem im Sommer, wenn die Blumen blühen.“ Diese Außenwirkung verdanken wir vielen Gemeindegliedern und Mitarbeitenden, die Gottes Wort hören und mit Verantwortung und Freude auch tun.

 

In jedem Tun von Gottes Wort, das aus Liebe geschieht, ereignet sich diakonisches Handeln und Gott ist dabei.

 

 

 

Danke und weiterhin Gottes Segen

 

wünscht dazu allen Pfarrerin Beatrice Rummel

 

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