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"Ich habe Pläne des Friedens und nicht des Unheils"

Foto: unsplash / Aaron Burden
Foto: unsplash / Aaron Burden

Ich weiß, was ich mit euch vorhabe. – Ausspruch des HERRN – Ich habe Pläne des Friedens und nicht des Unheils. Ich will euch Zukunft und Hoffnung schenken.

Jeremia 29,11 – Basisbibel

 

Ich sitze im Intercity von Berlin nach Dresden. Ich schaue 140 km vor dem Ziel auf die Prognosen der DB-Navigator-App: Ankunft 16:41 Uhr. Planmäßige Ankunft: 16:34 Uhr. Ich denke: Mit den 7 Minuten Abweichung vom Plan kann ich leben.

 

Aber was ist, wenn sich das Leben überhaupt nicht an Pläne hält? Wenn es völlig daneben läuft? Wenn du deine Ausbildung abbrichst, weil deine Freundin schwer krank ist und du deshalb viele Jahre ohne Abschluss dastehst? Wenn du nicht in der Lage bist, deine Energierechnung zu bezahlen? Wenn du in der Ukraine gelebt hast und der Schlüssel zu deiner Wohnung nicht mehr passt, weil sie zerstört ist?

 

„Ich will euch Zukunft und Hoffnung schenken.“ Ein Satz gegen die Realität. Damals schon ein Satz an Menschen, deren Pläne sich zerschlagen hatten. Deren Verzweiflung groß war. Denen oft nur noch „Wo bist du, Gott?“ über die Lippen kam.

 

„Ich habe Pläne des Friedens und nicht des Unheils.“ Mein Kopf sagt: Ich kann mir den Frieden gerade nicht vorstellen. Meine Erfahrung weiß: Pläne werden in der Regel nicht eingehalten. Mein Herz vertraut: Wenn Gott Zukunft verspricht, kann ich Hoffnung schöpfen. Auch wenn die Prognosen düster sind. – Ich will mich daran festhalten.

Übrigens: Der Intercity von Berlin nach Dresden fuhr 16:32 Uhr in Dresden ein. Warum auch immer.

 

Georg Zimmermann

Landesjugendpfarrer

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