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Freut euch darüber, dass eure Namen im Himmel verzeichnet sind!

Lukas 10,20

Foto: Kelli McClintock/ unsplash.com
Foto: Kelli McClintock/ unsplash.com

Links – viermal. Rechts – viermal. Schneller Wechsel. Drei Schritte nach vorn, leicht drehen, drei Schritte nach links, dann drei nach hinten. Und von vorn. Und wieder. Und wieder.

 

Seit dem letzten Sommer, als sich die „Jerusalema Dance - Challenge“ verbreitete, tanzten Menschen auf der ganzen Welt diese Choreographie. Ursprünglich ist das Musikstück „Jerusalema“ ein Lied, das zu Hochzeiten in Südafrika gespielt wird. „Jerusalem ist mein Zuhause. Beschütze mich, geh mit mir. Lass mich nicht zurück.“ – so kann man es übersetzen.

Als ich das erste Mal Menschen so tanzen sah, habe ich gestaunt. Ich sah Videos der angolanischen Gruppe, die die Schrittfolge kreiert hatte. Ich sah aber auch rumänische Jugendliche, Österreicherinnen mit Dirndl, Ärztinnen und Krankenpfleger in Bonn, Piloten und Stewardessen in Stuttgart und sogar: dominikanische Nonnen in Spanien! Das Tanzstück wurde zu einer Hymne für Zusammenhalt und Mitmenschlichkeit in Zeiten der Pandemie, die wir erleben.

Der Inhalt des Textes drückt die Sehnsucht nach dem Ort aus, wo Gott wohnt und an dem man sich Zuhause fühlt. „Jerusalem“ steht dafür als symbolischer Ort. Wir würden vielleicht „Himmel“ dazu sagen. Und dorthin geht es nicht allein, sondern in einer Weggemeinschaft. Viele Menschen haben den Zugang zu diesem Lied sicher nicht zuerst über den Text gefunden, sondern über die Freude, die ihnen das Tanzen bereitet. Denn die steckt an. Wie es die Freude unseres Glaubens auch tun könnte. Wenn sie nicht hin und wieder im Alltag des Lebens unterginge.

Für Jesus war aber genau das wichtig: Dass Menschen, die mit ihm unterwegs waren, erfüllt waren – nicht von Macht, nicht von Stolz, nicht von Stärke – sondern von Freude. Und dass sie wussten, wer sie waren: Menschen, die bei Gott ein Zuhause haben: Freut euch darüber, dass eure Namen im Himmel verzeichnet sind!

Vielleicht ist der Februar wieder ein Monat, um die Freude am Glauben neu zu entdecken. Und wieder einmal zu tanzen. Es ist nicht schwer. Ich habs probiert…

 

Studierendenpfarrerin Karin Großmann

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